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Offener Brief des Vorstands an Ullrich Krause und Boris Bruhn

Sehr geehrter Herr Krause,
sehr geehrter Herr Bruhn,

wir haben erfahren, dass der Geschäftsführer der Deutschen Schachjugend mit sofortiger
Wirkung freigestellt worden ist und am Freitag im Präsidium des Deutschen Schachbundes
über seine Entlassung abgestimmt werden soll.

Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Jörg Schulz zusammen und haben ihn als sehr
hartnäckigen aber absolut zuverlässigen Fürsprecher des Kinder- und Jugendschachs in
Deutschland erlebt. Ohne seinen Einsatz wären Veranstaltungen wie die zentralen
Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften, das Schulschach-Patent oder die DSJ-Akademie
in ihrer jetzigen Form nicht denkbar. Jörg Schulz ist seit vielen Jahren Geschäftsführer der
Deutschen Schachjugend und prägt nicht nur in dieser Funktion, sondern auch zuvor als
Vorsitzender der DSJ das Kinder- und Jugendschach in Deutschland.

Gerade weil wir Jörg Schulz so lange kennen und um seine Verdienste rund um das Schach
in Deutschland wissen, ist die Freistellung und die geplante Entlassung ein für uns absolut
nicht nachvollziehbarer Vorgang. Das Unverständnis wird umso größer, da die Gründe für
diesen Vorgang selbst Malte Ibs, dem Vorsitzenden der Deutschen Schachjugend und
Präsidiumsmitglied des Deutschen Schachbundes nicht offengelegt wurden.

Die hauptamtliche Geschäftsführung der DSJ ist das Fundament, auf der ehrenamtliches
Engagement gebaut ist und auf deren Grundlage junge Menschen ihre Zeit und ihre Ideen
für das Nachwuchsschach investieren können. Entzieht man diese Grundlage ohne die
betroffene Jugendorganisation mit einzubeziehen, dann zeigt das auch die Haltung, die man
Jugendarbeit und der Eigenständigkeit dieser Arbeit entgegenbringt. Der Deutsche
Schachbund greift mit der geplanten Maßnahme die Eigenständigkeit der Deutschen
Schachjugend und aller Landesschachjugenden an und gefährdet auf unverantwortliche
Weise die Förderwürdigkeit der DSJ innerhalb der Deutschen Sportjugend.

Im Interesse des deutschen Kinder- und Jugendschachs und aller in Hamburg und
Deutschland aktiven Ehrenamtlichen fordern wir Sie auf, die Gründe für Ihre Entscheidung
öffentlich zu machen. Bis dahin verurteilen wir die sofortige Freistellung und beabsichtigte
Entlassung von Jörg Schulz auf das Schärfste.

Als Präsident des Deutschen Schachbundes und Präsident des Hamburger
Schachverbandes bzw. Präsidiumsmitglied des Deutschen Schachbundes werden Sie am
Freitag zusammen mit drei weiteren Präsidiumsmitgliedern über die Entlassung von Jörg
Schulz abstimmen. Im Namen aller jungen Hamburger Schachspielerinnen und
Schachspieler und aller ehrenamtlich für das Hamburger Jugendschach Tätigen fordern wir
Sie auf, gegen eine Entlassung von Jörg Schulz zu stimmen und zu einer sachlichen
Zusammenarbeit zurückzukehren. Wir fordern Sie auf, die Eigenständigkeit der DSJ als
Jugendorganisation anzuerkennen und Entscheidungen solcher Tragweite nur im
Schulterschluss mit der DSJ zu treffen. Wir fordern einen offenen und transparenten
Umgang miteinander.

 

Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand des Hamburger Schachjugendbundes